Seite wählen

Ganze Branchen, ja unsere gesamte Gesellschaft steht vor disruptiven Veränderungen. Althergebrachte Prinzipien im Management und der Führung funktionieren immer weniger. Die Geschwindigkeit, mit der sich technologische Innovationen Bahn brechen ist rasant und nimmt weiter zu. ­­­­ Digital Leadership ist die Art und Weise mit der es Unternehmen und Organisationen gelingt in der sich heute rasant verändernden Umwelt zu überleben. Dabei ist Digital Leadership nicht einfach nur ein neuer Führungsstil. Digital Leadership ist zerstörerisch. Digital Leadership schafft Neues. Digital Leadership ist notwendig, um in digitalen Zeiten nicht kurz oder mittelfristig aus dem Markt auszuscheiden. Aber der Reihe nach.

Der technologische Wandel zerstört Unternehmen

Die Geschwindigkeit mit der uns technologische Fortschritte ereilen ist atemberaubend. Alleine die Innovationen der letzten zehn Jahre haben uns gefühlt fünfzig Jahre in die Zukunft katapultiert. Die Digitalisierung beschleunigt die Innovationszyklen immer weiter. Nahezu alle Innovationen sind dabei gut und verbessern unser aller Leben um ein Vielfaches. Für unsere Gesellschaft, für Unternehmen und Organisationen hat dies allerdings einen entscheidenden Haken! Die althergebrachten Gesetze, Regeln, Hierarchien und Organisationsformen können mit der Entwicklung einfach nicht mithalten. Die Unternehmen und Organisationen sind nicht in der Lage sich selbst schnell genug anzupassen. Mit einer althergebrachten Struktur, Kultur und Vorgehensweisen sind sie einfach zu langsam. Wo früher noch viel Zeit war, sich und sein Geschäftsmodell anzupassen, geschieht der Wandel heute getrieben durch die Digitalisierung sehr viel schneller. Daher zerstört der rasante technologische Wandel diejenigen, die sich nicht schnell genug anpassen.

Kreative Zerstörung

Vom guten alten Peter Schumpeter stammt der Begriff der „kreativen Zerstörung“. Es ist nichts Neues, das sich Unternehmen regelmäßig erneuern müssen, alte Silos einreißen müssen, um Neues und Besseres zu schaffen. Die Zyklen, in denen wir die Abrissbirne benutzen müssen, sind jedoch verdammt kurz geworden. Weiterhin nimmt die Komplexität ebenfalls dramatisch zu, so dass eine Führung häufig nur auf Sicht erfolgen kann. Von den Führenden wird allerdings in einer hierarchisch geführten Organisation erwartet, dass sie exakt wissen, was zu tun ist und welche Richtung eingeschlagen werden muss. Das sind die Geführten so gewohnt. Das war schon immer so und das wird auch so buchstäblich erwartet.

Führung muss neu gedacht werden

In komplexen Situationen wird seit jeher auf Erfahrung gesetzt. Annahme ist, dass die führende Person in einem komplexen Umfeld auf Sicht führt und dabei häufig Bauchentscheidungen fällt. Bauchentscheidungen werden besser, je mehr Erfahrung vorherrscht bei der Person, die verantwortlich führt. Heute haben wir jedoch hochkomplexe Zusammenhänge und zeitgleich rasant schnell fortschreitende Entwicklungen, dass eine entsprechende Erfahrung nicht mehr bei einer führenden Person alleine liegen kann. Vielmehr sollten Entscheidungen und die Verantwortung von denjenigen Personen getroffen und getragen werden, die in dem entsprechenden Kontext den besten Wissensstand und die dort notwendige Erfahrung hat. Das bedeutet, dass die Rolle des Führenden sich je nach Kontext ändern kann. So ist man einmal führende und einmal geführte Person. Es braucht also ein System, welches möglichst alle Erfahrungen eines Unternehmens oder eines Teams nutzt. Klassische Hierarchien funktionieren so allerdings nicht. Hier braucht es Heterarchie. Digital Leadership versucht nun genau dieses Ziel zu erreichen. Der Digital Leader transformiert das Unternehmen oder die Organisation so, dass dies möglich wird.

Growth Mindset statt Fixed Mindset

Innovationsfähigkeit und Geschwindigkeit sind die wichtigsten Eigenschaften, die Unternehmen heute haben müssen. Da reicht jedoch kein Ideenbriefkasten am schwarzen Brett neben der Kantine. In die Kultur eines Unternehmens gehört Innovationsfreude. Eine Fehlerkultur, die ihren Namen auch verdient. Das heißt Experimente sind erwünscht. Fehler dürfen gemacht werden. Und wir machen sie schnell. Die Buzzwords hierfür sind Ihnen bekannt. Alle wünschen sich ein solches Umfeld. Doch schauen sie auf ihr eigenes Umfeld, stellen sie fest: So sind wir nicht. Jetzt ist Leadership gefragt. Digital Leadership. Der Digital Leader managt genau diese Veränderung von einem Fixed Mindset hin zu einem Growth Mindset.

Die größten Hindernisse in der praktischen Umsetzung liegen im mittleren Management. Dort wurde früher Macht ausgeübt und Interessen mit der Position durchgesetzt. Vielfach wurden Hierarchiestufen geschaffen, um Perspektive zu geben oder um die Möglichkeit zu haben, jemanden besser zu bezahlen. All das muss teilweise eingerissen werden. Mitarbeitende müssen sich wieder trauen Ideen zu äußern ohne gleich von irgendeinem Vorgesetzten verrissen zu werden. Vertrauen muss wieder aufgebaut werden. Ein langer Weg, der gegangen werden muss und den der Digital Leader ebnen muss.

Ein agiles innovatives Startup zu kaufen, ist keine funktionierende Gen-Therapie, um schlagartig selbst auch so innovativ zu sein. Das vom Vorstand gewünschte „Du“ im Unternehmen ist zwar nützlich, jedoch reicht dies nicht aus.

Es braucht Veränderung. Veränderung der Unternehmenskultur. Und daher auch der Begriff Leadership. Leadership steht für Veränderung und ist eben nicht Management. Management hat lediglich die Aufgabe Komplexität zu reduzieren. Digital Leadership beschreibt also die Kunst, eine bestehende Kultur dahingehend zu verändern, dass ein Unternehmen innovativ und schnell am Markt agieren kann. Der Digital Leader schafft also die Fähigkeit und das Bewusstsein auf eine sich rasch verändernde Umwelt reagieren zu können.