Vor einiger Zeit habe ich Seneca für mich entdeckt – einen Philosophen, der vor über 2.000 Jahren lebte, und doch habe ich das Gefühl, dass seine Gedanken genau in unsere heutige Zeit passen. Was mich besonders fasziniert: Die Prinzipien, die er damals lehrte, scheinen wie gemacht für unsere moderne Welt. Sie helfen mir dabei, mit dem alltäglichen Stress besser umzugehen und meine Energie auf das zu lenken, was wirklich zählt.
In einer Zeit, die immer lauter, hektischer und komplexer wird, sehnen wir uns oft nach einem Anker, einem Leitstern, der uns durch den Sturm des Alltags führt. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe oft das Gefühl, dass ich den Überblick verliere: E-Mails, Nachrichten, soziale Medien – überall wird um unsere Aufmerksamkeit gerungen, und manchmal scheint es unmöglich, bei all dem innerlich ruhig zu bleiben. Doch dann stieß ich auf Seneca und seine Lehren aus der Stoa, die mir gezeigt haben, dass es durchaus möglich ist, sich selbst zu führen – trotz all dieser äußeren Einflüsse.
Aber was ist die Stoa genau? Und wer war Seneca? Seneca war ein römischer Philosoph, Dramatiker und Staatsmann, der sich intensiv damit beschäftigte, wie wir als Menschen ein erfülltes Leben führen können. Dabei drehte sich vieles um ein zentrales Thema: Selbstführung oder Selbstmanagement. Er stellte immer wieder die Frage, wie sehr wir uns von äußeren Umständen treiben lassen – oder ob wir unseren inneren Kompass nutzen, um die Kontrolle über unser Leben zurückzugewinnen.
Die Prinzipien, die er dabei entwickelte, sind erschreckend aktuell. Selbstführung ist in unserer Welt voller Ablenkungen, Druck und Reizüberflutung wichtiger denn je. Seneca lehrt uns, dass das Fundament einer klugen Selbstführung darin liegt, genau zu unterscheiden, was wir tatsächlich kontrollieren können – und was nicht. Das klingt vielleicht simpel, aber es ist unglaublich kraftvoll. Denn viel von dem Stress, den wir heute erleben, entsteht dadurch, dass wir versuchen, Dinge zu kontrollieren, die außerhalb unserer Reichweite liegen.
Seit ich mich tiefer mit diesen Lehren beschäftige, habe ich bemerkt, wie sie mir helfen, bewusster zu leben, Stress gelassener zu begegnen und mich auf das zu fokussieren, was wirklich zählt. Senecas Gedanken sind wie ein Kompass, der uns zeigt, wie wir uns nicht von äußeren Einflüssen treiben lassen, sondern unser Leben selbst in die Hand nehmen können. Es geht darum, innere Ruhe zu finden – auch wenn draußen der Sturm tobt.
Diese Blog-Reihe ist eine Einladung, mit mir auf diese Reise zu gehen und die zeitlosen Prinzipien der Stoa in unseren modernen Alltag zu übertragen. Du wirst erfahren, wie du:
- deine Zeit sinnvoller nutzt,
- emotionale Gelassenheit entwickelst,
- dich von äußeren Zwängen befreist,
- und insgesamt mehr Klarheit und Zufriedenheit in dein Leben bringst.
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
Es ist an der Zeit, uns selbst zu meistern – für ein bewussteres, ruhigeres und erfüllteres Leben.
Schöner Beitrag. Mich selbst hat Epiktet und das „Handbüchlein der Moral“ sehr beeinflusst.
Der Satz „Bemühe dich daher, jedem unangenehmen Gedanken damit zu begegnen, daß du sagst: »Du bist nicht das, was du zu sein scheinst (etwas Reelles), sondern bloß ein Gedankending (eine Einbildung).« Alsdann prüfe nach den von dir angenommenen Grundregeln, besonders nach der ersten, ob es zu den in unserer Macht stehenden Dingen gehöre oder nicht. Gehört es zu den nicht in unserer Macht stehenden, so halte dies Wort bereit: »Es berührt mich nicht.«“ ist mit zum Lebensmotto geworden.
Thomas, vielen Dank für deine Ergänzung.
Sich stets darauf besinnen, was selbst beeinflussbar ist, leitet mich auch an. Ich möchte nicht so weit gehen, dass dies mein Lebensmotto ist. Es ist aber ein Prinzip, glücklicher durch das Leben zu gehen. Mit Glück meine ich hier vor allem: „Sorgenfreiheit und ständige Gemütsruhe.“ Das Prinzip führt vor allem zur Gemütsruhe. — Nach einer inneren Bewertung werde ich nun wohl zunehmend laut denken: »Es berührt mich nicht.«