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Ich erinnere mich gut an eine Phase, in der es sich anfühlte, als ob ich von allem und jedem getrieben werde. Stress auf der Arbeit, Erwartungen im Privatleben, das ständige Gefühl, nicht genug Zeit zu haben. Alles schien außer Kontrolle zu geraten. Doch dann stieß ich auf einen Gedanken, der mein Denken völlig veränderte: „Manche Dinge liegen in unserer Macht, andere nicht.“ Es klingt so simpel, und doch liegt darin eine Kraft, die mir geholfen hat, die Kontrolle über mein Leben zurückzugewinnen.

Was liegt in deiner Kontrolle – und was nicht?

Diese Idee, die der Philosoph Seneca vor über 2.000 Jahren formulierte, wird heute oft als „Dichotomie der Kontrolle“ bezeichnet. Es bedeutet nichts anderes, als dass wir uns nur auf das konzentrieren sollten, was wirklich in unserer Macht liegt. Alles andere? Müssen wir loslassen. Viel zu oft verschwenden wir Energie auf Dinge, die wir nicht beeinflussen können: das Wetter, die Meinung anderer Menschen, die Launen unseres Umfelds. Doch wenn wir akzeptieren, dass wir nur unsere eigenen Handlungen, Gedanken und Reaktionen kontrollieren können, beginnt ein enormer Wandel.

Der ständige Druck und wie man ihm begegnet

Es scheint, als ob wir ständig verfügbar sein müssen. Nachrichten, E-Mails, Termine – manchmal fühlt es sich so an, als ob alles gleichzeitig passiert. Wir reagieren hektisch auf jede Nachricht, versuchen, es jedem recht zu machen, und verlieren dabei völlig den Überblick, was eigentlich wirklich wichtig ist. Genau hier hilft das Prinzip: Statt alles kontrollieren zu wollen, konzentrieren wir uns besser darauf, wie wir auf diese Situationen reagieren.

Hier beginnt wahre Selbstführung. Der Schlüssel liegt darin, unser Denken zu ändern: Anstatt uns von äußeren Umständen stressen zu lassen, nehmen wir bewusst die Position des Steuermanns ein. Wir entscheiden, wie wir auf Herausforderungen reagieren – ob im Job, in Beziehungen oder im Alltag.

Wie du die Kontrolle zurückgewinnst

Doch wie setzen wir diese Prinzipien heute konkret um? Hier sind einige Schritte, die mir geholfen haben:

Identifiziere, was in deiner Kontrolle liegt: Führe eine Liste – unterteile sie in zwei Spalten. Auf der einen Seite stehen die Dinge, die du beeinflussen kannst (z. B. deine Reaktion auf Stress, deine Zeitplanung, deine Prioritäten). Auf der anderen Seite notierst du, was außerhalb deiner Kontrolle liegt (z. B. das Verhalten anderer, unerwartete Ereignisse, die Meinung von Kollegen). Diese Übung hilft, Klarheit zu schaffen und deine Energie auf das zu fokussieren, was wirklich wichtig ist.

Akzeptiere das Unkontrollierbare: Es klingt einfacher, als es ist, aber Akzeptanz ist der Schlüssel zu weniger Stress. Wenn du akzeptierst, dass manche Dinge einfach passieren und nicht von dir beeinflusst werden können, verschwendest du keine Energie mehr damit, dich darüber zu ärgern. Stattdessen kannst du deine Energie darauf verwenden, wie du auf diese Situationen reagierst.

Nutze Techniken zur Stressbewältigung: Stoische Weisheiten lassen sich perfekt mit modernen Methoden kombinieren. Zum Beispiel kannst du achtsames Atmen oder Meditation nutzen, um in stressigen Momenten ruhig zu bleiben. Eine einfache Übung, die du sofort anwenden kannst: Wenn du das nächste Mal merkst, dass du dich über etwas aufregst, was außerhalb deiner Kontrolle liegt, atme tief durch und frage dich: „Kann ich das wirklich ändern?“ Wenn die Antwort nein lautet, lass es los.

Verändere deine Perspektive: Seneca sagte einmal: „Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.“ Diese Perspektive hat mir unglaublich geholfen. Wenn du eine Situation als stressig empfindest, halte kurz inne und überlege: Was genau macht sie stressig? Kannst du die Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachten, der weniger bedrohlich oder belastend ist?

Setze klare Grenzen: Um die Kontrolle über dein Leben zurückzugewinnen, musst du lernen, klare Grenzen zu setzen – vor allem in einer Umgebung, die uns ständig ablenken will. Sei es im Beruf oder privat: Setze bewusst Zeiten fest, in denen du offline bist. Gönn dir Pausen, in denen du dich von äußeren Einflüssen löst und dich nur auf das konzentrierst, was dir wirklich wichtig ist.

Seneca: Gelassenheit statt Stress

Was Seneca uns lehrt, hat nichts an Bedeutung verloren: Wir verschwenden oft viel zu viel Energie auf Dinge, die wir nicht ändern können. Doch je mehr wir uns auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können – unsere Gedanken, unsere Reaktionen, unsere Haltung – desto mehr gewinnen wir die Kontrolle über unser Leben zurück.

Ich habe gelernt, dass wahre Gelassenheit nicht daraus entsteht, dass alles um uns herum perfekt läuft. Sie entsteht, wenn wir uns auf das konzentrieren, was wirklich in unserer Macht liegt, und den Rest loslassen. Diesen inneren Frieden zu finden, erfordert Übung – aber es ist eine der wertvollsten Lektionen, die ich aus der Stoa mitgenommen habe.

Seneca sagte: „Wer sich in seinem Inneren nicht zur Ruhe setzt, dem nützt auch die äußere Ruhe nichts.“ Inmitten all der Aufgaben und Herausforderungen liegt es an uns, diese innere Ruhe zu kultivieren – indem wir uns auf das konzentrieren, was wir wirklich steuern können.

Mache heute die Übung mit der Kontrollliste: Was kannst du wirklich beeinflussen? Und was musst du loslassen? Diese kleine Reflexion kann dir helfen, den ersten Schritt zu mehr Gelassenheit zu machen.

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