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Eine Smartwatch hat mein Leben dadurch gerettet, dass sie bei mir Vorhofflimmern festgestellt hat. Ich selber habe von der lebensgefährlichen Erkrankung nichts bemerkt. Wäre die Erkrankung unbemerkt geblieben, hätte ich durch Schlaganfall, Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt sterben können. Dass dies nicht passiert ist, verdanke ich einzig und allein moderner Technologie.

Lies, was auch dir passieren kann und wie du dich schützen kannst.

Wie eine Uhr wahrscheinlich mein Leben rettete

Als Ausdauersportler trage ich schon viele Jahre die Garmin Fenix 5 als Fitnesstracker bzw. als Smartwatch. Die Uhr benutzte ich vor allem zur Aufzeichnung und Nachverfolgung meiner Trainingseinheiten und zur Steuerung der Trainingsbelastung.

Dass die Uhr noch viel mehr kann, habe ich bis zu einem Urlaub 2022 auf den Kanaren nicht mehr wirklich auf dem Zettel gehabt. Ich saß tiefenentspannt auf der Dachterrasse eines Hotels und las im Sonnenuntergang ein Buch. Plötzlich alarmierte meine Smartwatch mich mit dem Hinweis im Display: „Abnormale Herzfrequenz“.

Mir ging es jedoch bestens. Ich hatte keinerlei spürbare Beschwerden. Wie könnte es auch anderes sein, in solch einer Umgebung und Stimmung? Ich horchte kurz in mich hinein, stellte fest, mir geht es gut und ich dachte, es sei nur eine Fehlfunktion der Uhr. Ich vergaß den Vorfall recht schnell wieder und beendete wenige Tage später meinen Urlaub.

Kurz nach meiner Rückkehr saß ich in einer wenig aufregenden Besprechung, als ich plötzlich wieder diese Meldung auf der Smartwatch erhielt. Abnormale Herzfrequenz!

Nun war ich doch alarmiert, obwohl es mir subjektiv körperlich gut ging. Ich kontrollierte mit der Uhr meine aktuelle Herzfrequenz und stellte in Ruhe einen Wert von 110 Schlägen pro Minute fest. Im Sitzen. In einem langweiligen Meeting! Was ist da los?

Ich kontrollierte jetzt die Herzfrequenz der letzten Tage und stellte fest, dass diese, auch in Ruhe deutlich zu hoch war. Schon seit dem Vorfall im Urlaub! Mein Puls als Ausdauersportler liegt normalerweise zwischen 48 und 58 Schlägen pro Minute in Ruhe. Ich bekam Angst, verfolgte eine ganze Nacht hindurch selbst im Liegen den hohen Puls und ging dann zu meiner Ärztin.

Nach kurzer Schilderung am Empfang wurde sofort ein EKG geschrieben. Mit einer direkten Blutabnahme konnte ein Herzinfarkt ausgeschlossen werden. Diagnose stattdessen: Vorhofflimmern. Ich wurde direkt in die Notfallsprechstunde des Herzzentrums Bremen überwiesen.

Vorhofflimmern und seine Gefahren

Vorhofflimmern ist eine der gefährlichsten und häufigsten Arten von Herzrhythmusstörungen. Es tritt auf, wenn der normale Schlagrhythmus des Herzens aufgrund von elektrischen Störungen unterbrochen wird, was zu einem schnellen und chaotischen Zittern in den oberen Herzkammern führt. Die Gefahren, die mit dieser Erkrankung verbunden sind, sind zahlreich; sie umfassen Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Müdigkeit, Schwindel und Benommenheit, Herzklopfen und sogar ein erhöhtes Sterberisiko. Wenn es nicht gut behandelt wird, kann Vorhofflimmern zu ernsthaften Komplikationen führen, die eine ärztliche Behandlung oder eine Operation erfordern können.

Insbesondere können durch die Herzrhythmusstörungen Blutgerinnsel entstehen, die wiederum zu einem Schlaganfall führen können.

Im Krankenhaus klärte mich der Kardiologe darüber auf, dass Vorhofflimmern gerne Ausdauersportler trifft, die intensiv ihren Sport ausüben. Dies ist eines der Risiken, dass die wenigsten Ausdauersportler kennen. Also seid besonders aufmerksam, wenn ihr Ausdauersport betreibt. Es kann euch leicht treffen und unerkannt zu ernsthaften Problemen führen.

Nachdem mein Herz eingehend von den Kardiologen untersucht wurde inkl. einer Herzkatheteruntersuchung zur Begutachtung der Herzkranzgefäße überwiesen mich die Kardiologen an eine Elektrophysiologische Praxis. Davon hatte ich im Vorfeld noch nie etwas gehört. Diese Mediziner beschäftigen sich ausschließlich mit den elektrischen Strömen am Herz. Sie analysieren, wie die Ströme am Herz fließen und können so den Bereich identifizieren, der zum Vorhofflimmern oder wie sich bei mir dann herausstellte, zu Vorhofflattern führt.

Nach einem kleinen Eingriff, der diese Fehlströme dann verhindert, ist bei mir alles wieder beim alten und ich kann ganz normal meinen sportlichen Aktivitäten nachgehen. Absolut krass, was mit der modernen Medizin heute alles möglich ist.

„Ohne Smartwatch hätte ich allerdings von meinem Risiko nichts gewusst, wäre unbehandelt geblieben und hätte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz erlitten.“

Klare Empfehlung auch für Nichtsportler: Tragt eine Smartwatch!

Heute trage ich, trotz der lebensrettenden Aktion der Garmin Fenix 5, eine Apple Watch Ultra. Hier habe ich gerade aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen aufgerüstet. Diese Uhr schreibt auch ein EKG und überwacht weitere wichtige Gesundheitswerte wie z. B. die Sauerstoffsättigung des Blutes oder den Atemrhythmus (auch nachts). Die Uhr passt hervorragend zu meinem persönlichen Lebensstil. Es gibt jedoch auch günstigere Modelle, wie z. B. die Apple Watch Series 8 oder Modelle von Garmin, die die Herzfrequenz überwachen und vor Vorhofflimmern warnen. Egal, für welche Smartwatch ihr euch entscheidet. Tragt eine solche Uhr und schützt euch.

Wenn ich mit diesem Beitrag nur ein Leben retten kann, so macht mich dies glücklich. Passt auf euch auf. Auch und gerade, wenn ihr viel Sport treibt!

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was ist Vorhofflimmern?

Vorhofflimmern ist eine Art von Herzrhythmusstörung, bei der die Signale, die den Herzschlag steuern, chaotisch und unregelmäßig sind. Dies führt dazu, dass das Herz schnell und ungleichmäßig schlägt. Vorhofflimmern kann zu Schwindel, Atemnot, Herzklopfen und Herzstillstand führen und ist ein Risikofaktor für Schlaganfälle. Es ist eine häufige Erkrankung, insbesondere bei älteren Menschen, und kann durch verschiedene Faktoren wie hohen Blutdruck, Herzerkrankungen und körperliche Belastung verursacht werden.

Was ist Vorhofflattern?

Vorhofflattern ist eine weitere Form von Herzrhythmusstörung, die durch chaotische elektrische Signale im Vorhof des Herzens verursacht wird. Dies führt zu einer schnellen und unregelmäßigen Herzfrequenz. Vorhofflattern kann Symptome wie Herzklopfen, Schwindel und Atemnot verursachen und ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Behandlung von Vorhofflattern kann darin bestehen, die Ursachen der Rhythmusstörung zu behandeln, Medikamente zu verwenden, um den Herzschlag zu regulieren, oder elektrische Stimulation oder chirurgische Eingriffe, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.

Was ist der Unterschied zwischen Vorhofflimmern und Vorhofflattern?

Vorhofflimmern und Vorhofflattern sind beide Herzrhythmusstörungen, aber es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen ihnen.

Vorhofflimmern ist ein Zustand, bei dem die elektrischen Signale im Vorhof des Herzens chaotisch und unregelmäßig sind, was zu einem schnellen und ungleichmäßigen Herzschlag führt.

Vorhofflattern hingegen ist ein Zustand, bei dem die elektrischen Signale im Vorhof sehr schnell und regelmäßig sind, was zu einer erhöhten Herzfrequenz führt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Vorhofflimmern durch unregelmäßige Signale verursacht wird, während Vorhofflattern durch sehr schnelle, aber regelmäßige Signale verursacht wird. Beide Zustände können zu den gleichen Symptomen wie Herzklopfen, Schwindel und Atemnot führen und können zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall beitragen.